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Bewerbung für ein Praktikum auf Englisch schreiben.

Bewerbung für ein Praktikum auf Englisch schreiben.

Ein Praktikum im Ausland zu absolvieren, ist immer eine gute Idee. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass du mit deiner Bewerbung auf Englisch überzeugst. Wir geben dir Tipps, wie du dein Anschreiben und deinen Lebenslauf auf Englisch schreibst und erklären dir, welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest. Außerdem bekommst du allerhand Informationen rund ums Thema Auslandspraktikum.

Internship, training oder work experience?

Um eins gleich vorweg zu nehmen: Unser deutsches Prinzip eines Praktikums ist im Ausland nicht sehr verbreitet und einige Unternehmen werden eventuell gar nicht wissen, was du als Praktikant:in* eigentlich von ihnen willst. Manchmal musst du also im gesamten Prozess deiner Bewerbung noch erklären, dass du zum Beispiel momentan noch studierst und in dieser Zeit erste Berufserfahrungen sammeln möchtest.

Aber wonach musst du nun genau suchen, wenn du ein Praktikum auf Englisch absolvieren möchtest? Am besten passt wohl die Übersetzung internship zu dem, was im Deutschen mit Praktikum gemeint ist. Manchmal ist auch von einem traineeship die Rede – allerdings bezieht sich dieser englische Begriff im eigentlichen Sinne eher auf eine komplette Ausbildung. Weiterhin können dir Begriffe wie placement, practical training oder work experience begegnen.

Die Suche nach dem perfekten Praktikum auf Englisch.

Bevor du damit loslegen kannst, dich für ein englisches Praktikum zu bewerben, haben wir einige Tipps für dich. Als erstes solltest du einige Zeit für die Organisation deines Praktikums einplanen. Ideal wäre, wenn du mit der Planung ein Jahr vorher beginnst – spätestens ein halbes Jahr vor Beginn solltest du allerdings anfangen, zu organisieren, ansonsten wird’s eng.

Wo kann ich ein Praktikum auf Englisch machen?

Ein Auslandspraktikum kommt für die meisten Studenten nur auf Englisch in Frage, weil sie in dieser Sprache die besten Kenntnisse haben. Wenn ein englischsprachiges Praktikum fester Teil deines Studiums ist, beispielsweise weil du Englisch auf Lehramt studierst, wird dir meist sogar vorgeschrieben, ein Land zu wählen, in welchem Englisch die Amtssprache bzw. Landes- und Verkehrssprache ist.
 

Länder mit Englisch als Amtssprache:

  • Vereinigte Staaten
  • Vereinigtes Königreich
  • Kanada
  • Australien
  • Neuseeland
  • Irland
! TIPP

Im Zusammenhang mit dem Brexit gilt: Wer länger als bis zum 30. Juni 2021 in Großbritannien leben und arbeiten möchte, muss einen Antrag im Rahmen des EU Settlement Scheme stellen.

Länder mit Englisch als Nebensprache.

Wenn dir kein Land für ein englischsprachiges Praktikum vorgegeben wird, kannst du auch aus über 50 weiteren Ländern weltweit wählen, in denen Englisch als Nebensprache gesprochen wird. Dazu zählen zum Beispiel Südafrika, Jamaika, Malta und Uganda. Hier lernst du dann aber vielleicht eine Variation der englischen Sprache und nicht unbedingt Standard-Englisch.
 
Wenn du selbstständig auf die Suche nach einem englischen Praktikum gehst, kannst du dich natürlich bei Unternehmen aus der freien Wirtschaft bewerben und in die jeweilige Branche deines Studienfachs hinein schnuppern. Aber auch Praktika bei internationalen Organisationen wie der EU oder der UN sowie den Goethe-Instituten sind möglich. Darauf bewerben sich allerdings recht viel Studenten, hier musst du frühzeitig mit der Planung beginnen! Auch Forschungspraktika für naturwissenschaftliche Fächer oder ein Auslandspraktikum im Rahmen des Lehramtsstudiums sind beliebt.

! TIPP

Hilfreich sind in jedem Fall Vermittlungsstellen wie der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) oder die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit. Dort kannst du dir länderspezifische Infos einholen und sogar Förderanträge stellen.

Welche Voraussetzungen gibt es für ein Auslandspraktikum?

Außerdem gibt es ein paar Bestimmungen, über die du dich informieren musst. Dazu gehören zum Beispiel, welcher Schulabschluss und welches Fremdsprachenniveau für dein Praktikum gefordert wird, ob du ein Visum benötigst und wie du deinen Versicherungsschutz aufrecht hältst.

Bewerbung auf Englisch schreiben.

Bewirbst du dich für ein englischsprachiges Praktikum, sollte natürlich auch schon deine Bewerbung auf Englisch sein. Im Englischen spricht man bei einer Bewerbung übrigens von der Application. Zu den Bewerbungsunterlagen gehört ein Cover Letter (das englische Anschreiben) und ein Curriculum Vitae (der englische Lebenslauf). Das klingt erst mal ziemlich ähnlich wie eine deutsche Bewerbung, aber es gibt einiges zu beachten.

Cover Letter – das englische Anschreiben.

Aufbau des Cover Letters.

Der generelle Aufbau deines englischen Cover Letters unterscheidet sich nicht allzu sehr von einem deutschen Anschreiben. Wichtig ist, dass du im Gegensatz zum Deutschen beim Cover Letter deine Absender-Daten oben rechts einfügst. Außerdem verwendest du im American English keine Betreffzeile im Anschreiben, im British English schon.

  • Umfang: Maximal eine DIN A4-Seite, 3 bis 5 Absätze.
  • Anrede: Direkte Ansprechperson im Unternehmen.
  • Inhalt: Kurz und präzise schreiben, welche Fähigkeiten und Motivationen dich für die Stelle qualifizieren.
  • Stil: Keine plumpen Aufzählungen, stattdessen überzeugende und authentische Beispiele verwenden.
  • Sprache: Auf Aktivformen und ausdrucksstarke Verben zurückgreifen, komplizierte Formulierungen und Schachtelsätze meiden.
  • Form: Auf eine einheitliche Formatierung von Schriftart, Schriftgröße und Farben von Cover Letter und CV achten.
  • Ausdruck: Fehlerfreies Englisch! Ein Bewerbungsschreiben ist immer auch gleich die erste Arbeits- und Sprachprobe für deinen potenziellen Arbeitgeber.

In diesem Muster siehst du, wie ein Cover Letter aufgebaut ist:

Cover Letter

Inhalt des Cover Letters

  • Für die englische Anrede im Anschreiben solltest du eine Ansprechperson im Unternehmen herausfinden, um den Cover Letter mit der direkten Anrede („Dear Mr/Ms...“) zu beginnen.
  • Versuche, mit deiner Einleitung sofort positiv aufzufallen und deinen potenziellen Arbeitgeber neugierig auf deine Bewerbung zu machen, anstatt mit Floskeln im Anschreiben zu langweilen.
  • Der Hauptteil im Anschreiben soll verdeutlichen, warum du genau zu diesem Unternehmen willst. Begründe deine persönlichen Qualifikationen und Fähigkeiten immer mit konkreten Beispielen.
  • Im Schlussteil des englischen Cover Letters solltest du schreiben, dass du dich auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freust. Hier ist ein Standardsatz völlig okay.
  • Die Verabschiedung im englischen Anschreiben erfolgt mit einer Kombination aus der Grußformel „Yours sincerely“ und deiner handschriftlichen (bei einer E-Mail-Bewerbung: eingescannten) Unterschrift.

Curriculum Vitae – der englische Lebenslauf.

Im British English spricht man beim Lebenslauf vom „Curriculum Vitae“ oder kurz „CV“, im American English heißt er Résumé. Letzterer ist etwas kürzer und wird deshalb stichpunktartig erstellt – der CV hingegen beinhaltet ganze Sätze.

! TIPP

Vor allem in den USA solltest du aufgrund der deutlich schärferen Antidiskriminierungsgesetze auf ein Foto sowie Angaben zu deinem Geschlecht, Alter und ethnischem Hintergrund im englischen Lebenslauf verzichten.

  • Title: Der Titel lautet schlicht und einfach Curriculum Vitae.
  • Personal details: An dieser Stelle kommt natürlich dein Name, darunter deine Adresse, Telefonnummer (deutsche Ländervorwahl nicht vergessen!) und E-Mail-Adresse.
  • Summary/Personal profile: Ist im englischen Lebenslauf optional, kommt aber gut an; hier beschreibst du dich und deine persönlichen Eigenschaften in zwei bis drei Sätzen (keinesfalls mehr).
  • Objective: Hier nennst du den Job bzw. die Stelle, die du im Unternehmen anstrebst.
  • Professional/Work experience: In diesem Teil deines CVs listest du deine beruflichen Erfahrungen auf, also Firmenname, Zeitraum der Anstellung und die genaue Position im Unternehmen. Die Auflistung erfolgt in einer anti-chronologischen Reihenfolge, du nennst das Aktuellste zuerst. Anders als im deutschen Lebenslauf, wo nur jobrelevante Erfahrungen genannt werden, darfst du in deinem englischen CV keine Stelle deiner beruflichen Laufbahn auslassen.
  • Education: An dieser Stelle beschreibst du deinen Bildungsweg, ebenfalls in umgekehrt chronologischer Reihenfolge. Fort- und Weiterbildungen sollten – mit der jeweiligen Qualifikation – ebenfalls genannt werden.
  • Skills: Hier kannst du berufsrelevante Fähigkeiten, z. B. Sprachkenntnisse oder Kenntnisse im IT-Bereich, nennen.
  • Activities/Engagement: In diesem Teil erwähnst du Interessen, Ehrenämter und Hobbys, die für den Job relevant sein könnten.
  • References: Im großen Unterschied zu einer deutschen Bewerbung nennst du zum Schluss deines englischen CVs am besten noch zwei Personen, die über dich und deine professionellen Erfahrungen Auskunft geben können. Für ein Praktikum ist das noch nicht zwingend notwendig, aber für eine Festanstellung im Laufe deiner späteren Karriere schon. Achtung: Geh davon aus, dass diese auch wirklich kontaktiert werden!

In England und Australien besteht eine englische Bewerbung übrigens nur aus Anschreiben und Lebenslauf, also Cover Letter und CV. Zeugnisse sollten hier nur auf Anfrage eingereicht werden. Bist du dir unsicher, frage am besten bei der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung nach Hilfe.

Muster & Vorlagen für deine Bewerbung.

Hier kannst du dir kostenlose Vorlagen für deine Bewerbung herunterladen. Der Inhalt ist zwar auf Deutsch, aber das Layout kann dir natürlich trotzdem als Muster dienen. Die einzelnen Formulierungen unserer Vorlagen fürs Bewerbungsschreiben solltest du eh nicht eins zu eins übernehmen, sondern mit persönlichen Informationen füllen. Bedenke, dass du auch ein paar formelle Kleinigkeiten für deinen Cover Letter anpassen musst. Die Vorlage für den Lebenslauf kannst du auch super als Muster benutzen, denn der Aufbau ist im Groben gleich. Hier kannst du sogar zwischen einem klassischen, kreativen und modernen Muster für deinen Lebenslauf wählen.

Tipps: Das kommt nach der Bewerbung auf dich zu.

  1. Im englischsprachigen Raum duzt man sich normalerweise. Spätestens wenn man dich also mit Vornamen anspricht oder anschreibt, kannst du das bei deinem Gegenüber auch tun.
  2. Wenn du nach deiner Bewerbung angerufen wirst, reicht am Anfang des Telefonats ein einfaches „Hello“ oder bestenfalls dein Vorname – sich mit dem vollen Namen zu melden, ist unüblich.
  3. Auf die Frage „How are you?” wird keine ausführliche Erklärung, wie es dir gerade geht, erwartet. Ein kurzes „Fine, thanks. How are you?” reicht hier völlig aus.
  4. Im Gegensatz zu Deutschland startet der Arbeitsalltag in anderen Ländern etwas später. Üblich sind 9-to-5-jobs.
  5. In Deutschland sind wir verwöhnt, was die Urlaubstage angeht. In Kanada liegt das Minimum der Urlaubstage z. B. bei 10 Tagen – in Deutschland sind es hingegen mindestens 24. Und da ein Praktikum keine Festanstellung ist, hast du hier eventuell gar kein Recht auf Urlaub. Hol dir also hierzu vorher Informationen ein oder frage nach, ob und wie viele Urlaubstage dir dein Arbeitgeber im Rahmen deines Praktikums gewährt.
  6. Informiere dich, ob es bei deinem zukünftigen Arbeitgeber einen Dresscode gibt, hier sind die Regeln in den Ländern und Unternehmen ganz unterschiedlich. Denn das könnte schon für dein (Online-)Vorstellungsgespräch eine Rolle spielen.

Gute Gründe für ein Praktikum auf Englisch.

Gründe, warum du dein Praktikum im englischsprachigen Ausland machen solltest, gibt es wohl unzählige. Der banalste Grund ist sicher, dass du im Studium ein Auslandspraktikum absolvieren musst. In manchen Studienordnungen ist explizit ein englischsprachiges Land (entweder mit Englisch als Amts- oder Nebensprache) für dein Pflichtpraktikum vorgeschrieben. Aber auch ein freiwilliges Praktikum im Ausland lohnt sich immer.

Aber neben der Pflicht bringt ein Auslandspraktikum auch sehr viele andere Vorteile. In dieser Zeit wirst du deine Englischkenntnisse enorm verbessern und vielleicht sogar eine neue Sprache erlernen. Und natürlich lernst du auch einige Soft Skills dazu, zum Beispiel Interkulturelle Kompetenz, Kommunikationsstärke, Selbstbewusstsein oder Flexibilität. Nicht zuletzt kannst du mit einem Auslandspraktikum in deinem Lebenslauf zeigen, dass du organisiert und selbstbewusst bist. Und hinzu kommt natürlich, dass dein Auslandsaufenthalt auch einfach eine tolle Zeit sein wird. Du wirst viel sehen, viele neue Leute kennenlernen und spannende Erfahrungen machen. Die Zeit wird sich für dich also in jedem Fall lohnen und dir in vielerlei Hinsicht helfen.

Tipps: So finanzierst du dein Praktikum.

Da du für ein Praktikum meist nur wenig oder sogar überhaupt keine Vergütung bekommst, lohnt es sich, die Augen nach anderen finanziellen Förderungsmöglichkeiten offen zu halten. Und da gibt es einige! Am bekanntesten sind sicher Auslands-BAföG und Erasmus+.

Auslands-BAföG

Auslands-BAföG erhältst du für ein Praktikum im Ausland, das mindestens drei Monate dauert, förderlich für dein Studium oder deine Ausbildung ist und von deiner Prüfungsstelle anerkannt wird. Hierbei ist sogar egal, ob du ins europäische oder außereuropäische Ausland gehst. Gefördert werden unter anderem:

  • Zuschüsse für Reisekosten wie Hin- und Rückfahrten
  • Zusatzkosten der Krankenversicherung
  • Auslandszuschläge für Lebenskosten
Good News!

Du kannst auch Auslands-BAföG erhalten, wenn du im Studium in Deutschland keinen Anspruch auf „normales“ BAföG hast.

Erasmus+

Erasmus+ unterstützt sowohl Pflicht- als auch freiwillige Praktika in den EU-Mitgliedsstaaten sowie der Türkei, Island, Norwegen und Liechtenstein. Voraussetzung ist, dass das Auslandspraktikum mindestens zwei und maximal zwölf Monate dauert. Die Bewerbung läuft dann über das Erasmus-Büro deiner Hochschule und die Förderung ist bis zu einem Jahr nach deinem Abschluss möglich.

Weitere Fördermöglichkeiten.

Neben den Klassikern vergibt unter anderem der DAAD auch eine Vielzahl an Stipendien je nach Studium, Zielland und Fachrichtung. Schau doch mal in der Stipendiendatenbank vorbei, ob auch für dein Praktikum was dabei ist.

Solltest du kein Stipendium erhalten haben, gibt es noch den Bildungskredit der KfW. Diesen kannst du für Praktika aufnehmen, die in Zusammenhang mit deinem Studium stehen.

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