Das Telefoninterview – das musst du beachten.
Der erste Schritt ist geschafft: Die Bewerbungsmappe ist abgeschickt. Das große Warten beginnt. Genügend Zeit, um dich noch einmal intensiv mit dem ausgeschriebenen Praktikum auseinanderzusetzen. Viele Unternehmen tendieren dazu, sich per Telefoninterview einen ersten Eindruck vom Bewerber zu machen. Praktikum.info gibt dir Tipps , wie du dich am besten auf ein solches Telefongespräch mit deinem potentiellen Arbeitgeber vorbereitest, was dich erwartet und wie du dein persönliches Interview meisterst.
Gründe für ein Telefoninterview.
Zunächst einmal solltest du verstehen, dass der Anruf des potentiellen Arbeitgebers nicht dazu dient, dir an den Kragen zu gehen oder dich mit Fragen zu durchlöchern. Vielmehr fungiert das Telefoninterview als eine Art erstes Kennenlernen , bei dem ihr euch gegenseitig „beschnuppert“. Praktisch für beide Seiten: Schließlich sparst du dir als Bewerber die Anfahrt für das klassische Vorstellungsgespräch, bevor sich herausstellt, dass du überhaupt nicht zum Unternehmen passt. Umgekehrt sparen die Firmen zudem Zeit und Geld, wenn sie per Telefon eine Vorauswahl an Bewerbern treffen.
So ist es kein Wunder, dass das Telefoninterview hinter dem klassischen Bewerbungsgespräch auf Platz zwei der beliebtesten Auswahlverfahren bei Akademiker-Bewerbungen rangiert. Hier die genauen Zahlen aus dem Jahr 2015:
AUSWAHLVERFAHREN | BELIEBTHEIT |
---|---|
Klassisches Bewerbungsgespräch | 82 % |
Telefoninterview | 56 % |
Strukturiertes Interview | 36 % |
Assessment Center | 32 % |
Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/409381/umfrage/auswahlverfahren-deutscher-unternehmen-bei-bewerbung-von-akademikern/
Weitere Tipps für dich:
Vorbereitung auf das Gespräch.
Du hast Angst, dass dich der Anruf plötzlich überrascht? Keine Panik, denn in aller Regel kannst du einem solchen Überfall problemlos entkommen, indem du einen genauen Termin für das Telefoninterview vereinbarst. Dadurch verschaffst du dir genügend Vorbereitungszeit , die du mit diesen Tipps sinnvoll nutzen kannst:
Die Einstellung macht's: Eine gewisse Anspannung vor dem Telefoninterview ist normal – sicher auch hilfreich. Allerdings sollte der Nervenkitzel nicht überschwappen, sondern lediglich für eine gewisse Konzentration sorgen. Denk immer daran: Dies ist deine Chance, dich und deine Talente vorzustellen. Freu dich drauf.
Wer ruft da eigentlich an? Kenne das Unternehmen und die Namen der Gesprächspartner. Informationen und Fakten zum Betrieb findest du auf der Homepage, in Zeitungsartikeln oder Broschüren. Meistens wird dir auch vorher mitgeteilt, wer am anderen Ende der Leitung sitzen wird. Ein kurzer Check bei Xing oder LinkedIn verrät dir oft viel Interessantes, das du ansprechen kannst. So etwas hinterlässt Eindruck.
Sei erreichbar: Sorge dafür, dass zu der entsprechenden Uhrzeit die Leitung frei ist und du unter deiner hinterlegten Rufnummer erreichbar bist. Wichtig: Akku vorher laden, um nicht mit angewinkeltem Kopf ans Stromnetz gebunden zu sein.
Mailboxansage überprüfen: Tritt der Fall ein und du schaffst es nicht rechtzeitig zum Hörer zu greifen, sollte der Interviewer auf keine skurrile oder besonders witzige Mailboxansage treffen. Solche Sprüche können bei Personalern oft unprofessionell wirken. Also überprüfe vorher deine Mailbox-Ansage und passe diese eventuell an.
Erfrischung bereitstellen: Ein Glas Wasser, Kaffee oder Tee: Ein Telefoninterview braucht seine Zeit. Deshalb solltest du schon im Voraus für Erfrischungen in Reichweite sorgen. Achte darauf, dass die Getränke keine Kohlensäure enthalten, damit du nicht aufstoßen musst.
Alles Kopfsache: Gedanklich solltest du das Telefoninterview schon einmal grob durchspielen. Welche Fragen können dir gestellt werdn? Wie lauten deine Antworten und wie willst du ins Gespräch starten? Die Betonung liegt hier auf „grob“. Denn komplett vorformulierte Antworten wirken steif, abgelesen und alles andere als authentisch.
Aus dem Effeff: Kenne deine Bewerbung, kenne deinen Lebenslauf. Du wirst sicher darauf angesprochen.
Haben Sie noch Fragen? Auf jeden Fall. Die solltest du vorbereiten, um nach dem Telefoninterview noch einmal Interesse und Engagement unter Beweis zu stellen.
Vorbereitung abgeschlossen? Dann bewirb dich jetzt für dein Wunschpraktikum. Als Orientierung haben wir dir in der Tabelle die beliebtesten Branchen zusammengestellt:
Mögliche Fragen im Interview.
Vorwiegend dient das Telefoninterview neben dem Gewinn eines ersten persönlichen Eindrucks dazu, weitere Informationen einzuholen oder Unklarheiten aus den Bewerbungsunterlagen zu bereinigen. Themen , die beim Telefoninterview angesprochen werden können, sind beispielsweise Gehaltsfragen oder bestimmte fachliche und persönliche Kompetenzen , die erforderlich sind, vom Bewerber jedoch nicht explizit genannt wurden. Ebenso lassen sich die angegebenen Fremdsprachenkenntnisse per Telefoninterview gut überprüfen. Wundere dich also nicht, sollte von jetzt auf gleich die Sprache im Gespräch wechseln.
Im Telefoninterview stellen die Unternehmen die offene Stelle normalerweise auch noch einmal ausführlich vor. Ein Stellenangebot kann nämlich oft nicht zu 100 Prozent widerspiegeln, was der Job alles beinhaltet.
Generell solltest du im Telefoninterview mit den typischen Fragen aus einem klassischen Vorstellungsgespräch rechnen. Zum Beispiel, warum du gerade in diesem Unternehmen anfangen möchtest, wie deine Arbeitsmentalität aussieht und was du über deinen potentiellen Arbeitgeber weißt. Dazu gehört auch, dass du deine Stärken und Schwächen sowie deine beruflichen Ziele benennen kannst. Ebenso solltest du dich darauf einstellen, fachspezifische Fragen gestellt zu bekommen, die mit dem in Aussicht stehenden Einsatzbereich zusammenhängen.
Eindruck schinden trotz Distanz.
Kein Händeschütteln, kein Blickkontakt, keine Gesten. Die Kommunikation am Telefon ist anders, keine Frage. Doch wo Aussehen und Körpersprache eher zweitrangig sind, rückt vor allem eins in den Vordergrund: deine Stimme. Sie gibt dem Interviewer ein erstes Bild, einen ersten Eindruck. Deshalb solltest du darauf achten, in angemessener Lautstärke und überschaubarem Tempo zu sprechen. Ein aufrechter Sitz beim Telefonieren stärkt die Stimme und beeinflusst deine Atmung positiv. Details, die dennoch auf der anderen Seite ankommen und wirken. Ganz wichtig: Den anderen ausreden lassen und nicht ins Wort fallen.
Und was schafft am schnellsten Sympathie? Natürlich, ein Lächeln. Auch wenn der Gesprächspartner dich nicht direkt vor Augen hat, diese Geste geht am Telefon nicht verloren – ganz sicher.
Richtig sprechen am Telefon.
Sprechpausen sind in einem Gespräch völlig normal. Es ist also kein Beinbruch, wenn deine Antworten nicht wie aus der Kanone geschossen kommen. Geh in dich, denk nach und glänze mit einer überlegten Antwort. Dadurch strahlst du vor allem Ruhe und Weitblick aus.
Apropos Ruhe: Es versteht sich von selbst, dass während des Telefoninterviews keinerleiHintergrundlärm den Gesprächsfluss blockiert. Sorge also dafür, dass du dich in einem ruhigen Plätzchen auf den Dialog konzentrieren kannst. Absolutes Tabu: telefonieren mit Lautsprecher.
Wo willst du arbeiten?
Das Telefoninterview als Chance.
Ein Telefoninterview ist natürlich nicht nur für die Unternehmen wichtig, abzuwägen, ob der Bewerber für die zu besetzende Position geeignet ist. Auch für dich als Bewerber bietet das Telefoninterview eine gute Gelegenheit herauszufinden, ob du dir eine berufliche Zukunft dort vorstellen kannst. Außerdem kannst du dir ein reales Bild machen, ob der angebotene Job wirklich deinen Vorstellungen entspricht.
Fazit: Ein Telefoninterview sollte in deinen Augen kein notwendiges Übel sein. Begreife es als Chance , deinen potentiellen Arbeitgeber kennenzulernen sowie dich und deine Fähigkeiten authentisch rüberzubringen. Dann hast du gute Karten, deinem Traumberuf einen großen Schritt näher zu kommen.